Geschmack auf der Leinwand: Film Food Festival Amsterdam

Film und Food – diese beiden Bereiche gehen seit einigen Jahren eine immer intensiver werdende Beziehung ein. Große Filmfestivals wie die Berlinale widmen dem Thema Essen und Esskultur ganze Reihen. In vielen Städten etablieren sich sogar spezielle Events, die nur Filme zu diesem Themenkomplex zeigen. Film und Food ist in, das Interesse des Publikums groß. Auch in Amsterdam. Vom 16. bis zum 18. März  zeigt das FFF im Studio/K einen 20 Filme, ein Mix aus Dokumentationen, Animationen, Spiel- und Kurzfilmen, darunter einige niederländische Premieren.

Spannendes Programm

Mugaritz B.S.O. eröffnet das Film Food Festival Amsterdam am Freitag. B. S. O. ist die spanische Abkürzung für Soundtrack und genau darum geht es in diesem Film. Der Regisseur und Musiker Felipe Ugarte versucht den Klang von Gerichten zu entdecken, die Sterne-Koch Andoni Aduriz im Top-Restaurant Mugaritz kreiert. Die beiden „Künstler“ gehen auf eine kulinarisch-musikalische Entdeckungsreise, die in opulenten Bildern und Klängen zeigt wie nahe die Zubereitung von Essen und Kunst beieinander liegen. Und dass Essen mehr als Nahrungsaufnahme ist – nämlich auch immer ein kultureller Akt.

Neben Mugatitz B.S.O. interesstiert mich eine Dokumentation  ganz besonders: Dabbawala – The Lunch Box Miracle  (deutscher Titel: Das perfekte Chaos) der Regisseurin Antje Christ. Die Produktion dokumentiert das Motto von EIN TOPF HEIMAT, das kulinarische Heimatgefühl, in einer sehr speziellen Weise. Christ porträtiert die Arbeit der Dabbawalas in der indischen Millionenmetropole Mumbai. Dabbawalas sind frei übersetzt Essensboten. Denn die meisten Inder essen bevorzugt hausgemachte Gerichte, auch im Arbeitsalltag.

mit freundlicher Genehmigung Christ Media via FFF Amsterdam

Tausende von Dabbawalas sorgen dafür, dass hunderttausende von Curries und Dhals in speziellen Behältern den Weg von der heimischen Küche zum Arbeitsplatz von Mann, Sohn oder Tochter finden. Mit einer Fehlerquote von eins zu sechszehn Millionen gehört dieses logistische System zu den effektivsten, die es gibt. Und das obwohl die Mehrzahl der Boten Analphabeten sind.Der Blick in fremde kulinarische Welten wie in Dabbawala – The Lunch Box Miracle macht den Reiz von Food Film Festivals wie in Amsterdam aus. Neues zu erfahren, schauen, staunen, lernen und genießen – dafür eignen sich Foodfilme besonders gut. Denn essen müssen wir alle, um zu (über)leben – egal aus welcher sozialen Schicht und aus welcher Ecke des Globus wir kommen.

Das gesamte Programm des Food Film Festivals Amsterdam findest du hier. Begleitend gibt es kulinarische Workshops, Diskussionen, Ausstellungen und einen Bauernmarkt. Karten für die meisten Filme sind noch noch am Freitag 16. März ab 11:00 Uhr an der Kasse des Studio/K erhältlich. Mann muss aber schnell sein, denn das größte Kontingent wurde online verkauft.

Kleiner Leckerbissen

Vorab ein kleiner Leckerbissen, für alle, die nicht nach Amsterdam kommen können: der aktuelle Festival-Trailer. Er stammt von der Amsterdamer Künstlerin Renske Mijnheer und ist wirklich sehenswert. Mit freundlicher Genehmigung von FFF.

Food Film Festival 2012 from Food Film Festival on Vimeo.

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