Bei Korianderkraut gibts es nur zwei Fraktionen: die Liebhaber und die Hasser. Ich gehöre zu der ersten Fraktion, ich liebe den Geschmack der grünen Blätter, in denen sich Zitrus- und Heu-Noten verbinden, auch den an Moschus erinnernden Duft mag ich sehr.
Koriander mit Geschichte
Zum ersten Mal gekostet habe ich Koriander oder Cilantro, in der selbst gemachten Salsa eines Freundes und bei diversen Thailändern während meiner Studienzeit in Kalifornien Ende der 80er Jahre. Auch in der eurasischen Mischküche, die ich so gern mag, ist Koriander nicht weg zu denken. Dass das Kraut auch in Spanien sehr populär ist, habe ich erst durch meine Tochter Katharina erfahren. Jorge, der Vater ihrer Freundin Carmen, kommt von Teneriffa, wo Koriander zu Mojo verde verarbeitet wird. Jede Familie auf der Kanaren-Insel besitzt wohl ihr eigenes Rezept, das ist ein wenig so wie mit dem Basilikum-Pesto aus Italien.
Klassiker von Teneriffa
Im Haus von Carmens Eltern kam Katharina ein paar Mal in den Genuss dieser grünen Sauce aus Korianderblättern, Olivenöl, Essig und Knoblauch, die man auf der Insel kalt vor allem zu Papas arrugadas serviert, kleinen runzeligen Kartoffeln mit Meersalzkruste. Aber auch zu Fisch oder Fleisch wird Mojo verde gereicht. Meine Tochter schwärmte in den höchsten Tönen von dem hausgemachten Sauce, so dass ich neugierig wurde vorsichtig nach der Anleitung fragte. Bei Familienrezepten ist es ja oft so, dass sie nach Erfahrung und Fingerspitzengefühl bereitet werden, feste Mengenangaben gibt es da nicht. Und so war es auch hier. Jorges Frau Rosana schickte mir folgende email:
It wasn’t easy, Jorge gives the recipes exactly like my mom, no quantities!! And when you ask „how much” the answer is “to your own taste”. So, I kept asking until I got something that made sense.
Mojo verde passt immer
Rosana erklärte mir noch, dass das Mojo verde Rezept ihres Mannes nicht ganz klassisch ist, oft kommt noch mehr Essig und manchmal auch Kreuzkümmel, grüner Paprika oder Petersilie hinein. Ich finde den Geschmack aber perfekt, so wie er ist. Deshalb mein Tipp für die diesjährige Grillsaison: Ob Fleisch, Fisch und Gemüse – Mojo verde peppt alles auf! Und zudem ist die Grillsauce noch glutenfrei.
„Thanks Rosana for having been so persistent and thank you Jorge for sharing this recipe!“
Mojo verde
Zutaten
- 2 große Knoblauchzehen
- 1 großer Bund frisches Korianderkraut
- 50-75 ml bestes Olivenöl
- 1 EL Essig
- Salz nach Geschmack
Anleitungen
- Korianderkraut waschen, trocken schütteln und die Blätter von den Stilen zupfen.
- Knoblauchzehen schälen und grob hacken.
- Korianderblätter, Knoblauch, Essig, Olivenöl in einen Blender vermixen oder mit einem Pürierstab pürieren, bis eine zähflüssige Sauce entsteht.
- Die Menge des Olivenöls hängt von der Menge der Korianderblätter ab. Bei einem großen Bund gegebenenfalls noch etwas Ö hinzufügen
- Mojo verde mit Salz abschmecken.
Notizen
Schreibe einen Kommentar