Meine erste Karte zum Valentinstag

Ich bin eine Valentinstag-Verweigerin. Ich kann mit den kommerziell verordneten Zuneigungsbekundungen nicht viel anfangen und bin der Meinung, die, die man schätzt, die haben es verdient, rund ums Jahr mit Aufmerksamkeit bedacht zu werden. Vielleicht bin ich unromantisch, aber ich backe keine Herzkuchen in Pastell, ich reserviere keinen Tisch im Restaurant und ich gebe frei heraus zu, noch nie eine Valentinstag-Botschaft geschrieben zu haben. Bis gestern. Denn da bin ich im Netz auf eine besondere Karte gestoßen.

Living Wage

Show some love to food workers heißt die Aktion, die Fairfood gestartet hat. Die internationale Non-Profit-Organisation mit Hauptsitz in Amsterdam setzt sich weltweit für eine nachhaltige und faire Lebensmittel-Produktion ein, mit dem Ziel, die sozialen und ökonomischen Bedingungen von Kleinbauern und Arbeitern in Entwicklungs- und Schwellenländern zu verbessern. Fairfood kämpft nachdrücklich für einen ‚living wage‘, also einen Lohn, von dem Obstpflücker, Sortierer und Arbeiter in der globalen Lebensmittelproduktion auch leben können.Dieser ‚living wage‘ steht laut Artikel 23/3 der Menschenrechtsdeklaration der UN als Grundrecht jedem Menschen zu.

FF Valentine Pledge Banner

 

Get in Touch

Du kannst bei Fairfood mit der Aktion Show some love to food workers eine elektronische Grußkarte unterzeichen, die gesammelt und am 14. Februar an Gewerkschaften und Arbeiter übergeben wird. Tomatenpflücker in Marokko, Garnelenschäler in Thailand und Erntehelfer auf philippinischen Ananasplantagen bekommen so ein Zeichen der Wertschätzung für ihre Arbeit. Imke Van Schaaijk, die Living-Wage-Koordinatorin von Fairfood:

The goal of the Valentine’s Pledge is to let unions, worker groups and workers know that European consumers care about their wages and give European consumers the opportunity to get directly in touch with the people that produce their food.

Die Grußkarte ist natürlich ein symbolischer Akt, aber einer, der meiner Meinung nach ein positives Signal an die Menschen aussendet, die oft unter unwürdigen Bedingungen schuften, und der uns gleichzeitig daran erinnert, dass viele unserer Lebensmittel von Menschen produziert werden, die vom Lohn ihrer Arbeit kaum leben können und keine Sozialsysteme haben, die sie auffangen. Deswegen habe ich gestern meine erste Valentinstag-Karte geschrieben. Kein Kommerz, kein Kitsch, sondern eine ehrliche Wertschätzung für all die, die unter schweren Arbeitsbedingungen dafür sorgen, dass unsere Teller voll sind.

Mitmachen!

Wer darüber hinaus mehr tun will, dem empfiehlt Fairfood, einen Supermarkt seiner Wahl direkt zu kontaktieren und nachzufragen, unter welchen Bedingungen die Lebensmittel produziert werden, die in den Regalen stehen. Weitere Informationen zu Projekten und Aktionen findest du auf der Webseite von Fairfood.

Show some love to food workers – wäre toll, wenn du mitmachst!

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