Poffertjes indonesisch

Wer sie nicht probiert hat, der kennt die Niederlande kulinarisch nicht. Gemeint ist einer der beliebtesten holländischen Streetfood-Snacks – die Poffertjes. Populär sind sie nicht erst, seit Streetfood und Food-Trucks in Mode sind. Die Mini-Pfannkuchen aus flüssigem Hefeteig, die man im Dutzend mit viel Butter und Puderzucker ißt, versüßen schon seit Jahrhunderten Jahrmärkte und öffentliche Festveranstaltungen.

Nichts geht über Poffertjes

Man bekommt sie fertig im Supermarkt, aber natürlich geht nichts über eine Portion köstliche warme Poffertjes direkt vom Stand. Gebacken werden sie auf großen Gusseisenplatten, in die lange Reihen von kleinen Mulden eingelassen sind. Fürs Poffertjesmachen zuhause stehen spezielle runde Pfannen mit kleinen Vertiefungen zur Verfügung. Da der ganze Prozess etwas aufwendig ist, gibt’s bei uns Poffertjes nur am Wochenende.

steinbauer-groetsch©2015

steinbauer-groetsch©2015

Blick in andere Küchen-Kulturen

Auch andere kulinarische Kulturen kennen ähnliche Zubereitungsweisen. So zum Beispiel in Japan. In Takoyaki heißt ein sehr beliebter Snack aus Kansai. Das bedeutet gebackene Krake und bezeichnet genau das, was in diesen poffertjesähnlichen Teigkugeln zu finden ist, nämlich ein Stückchen Oktopustentakel. Die Pfanne, in der die Takoyaki zubereitet werden, ist der Poffertjespfanne sehr ähnlich, nur sind die Mulden etwas tiefer, sodass am Ende kleine Kugeln entstehen, die mit Mayonnaise getrocknetem Seetang und Bonito-Flocken garniert und serviert werden.

Füllen erlaubt

Die Idee des Füllens fand ich großartig, denn ich war auf der Suche nach einer Anregung für herzhafte Poffertjes, die ich indonesisch aufpeppen wollte. Wenn du meinen Blog verfolgst, dann weißt du, dass ich mich schon seit langem mit der indonesischen Küche und der Spielart der indonesischen-niederländischen Mischküche beschäftige. Poffertjes aus Reismehl mit einer scharfen Garnelen-Füllung – das konnte ich mir sehr gut vorstellen.

steinbauer-groetsch©2015

steinbauer-groetsch©2015

poffertjes-indonesisch

steinbauer-groetsch©2015

Zuerst bereitete ich den Teig zu, da dieser etwas ruhen muss, dann die Füllung aus klein geschnittenen gekochten Garnelen, Trassi, Sambal Olek, Knoblauch und Ingwer. Das Backen selbst erforderte etwas Geschick, denn ich musste ja auch die Füllung unterbringen. Und das ist bei den flachen Aushöhlungen der holländischen Poffertjes-Pfanne nicht ganz einfach. Nach der ersten Ladung hatte ich aber den Dreh raus. Ich befüllte die Mulden nur zu 2/3 mit Teig, legte dann mit einem kleinen Löffel die Füllung in die Mitte und schloss das Ganze mit einer weitern dünnen Lage Teig ab. Das funktionierte prima. Für das Befüllen benutzte ich eine Plastikflasche mit Spitze, die man hier in den Niederlanden normalerweise verwendet.

poffertjes indonesisch

steinbauer-groetsch©2015

Herausgekommen sind herzhafte Poffertjes mit einem Hauch Indonesien, eine Hommage an die „indische keuken“, die niederländisch-indonesische Mischküche.

steinbauer-groetsch©2015

steinbauer-groetsch©2015

Poffertjes indonesisch

Vorbereitungszeit 40 Min.
Zubereitungszeit 30 Min.
Arbeitszeit 2 Stdn. 10 Min.
Land & Region Fusionsküche, Indonesien

Zutaten
  

  • Für den Poffertjesteig
  • 250 g Reismehl
  • 5 g Trockenhefe
  • 1/2 TL Zucker
  • 350 ml Kokosmilch
  • 1 Ei
  • 70 ml Sonnenblumen-Öl
  • Für die Füllung
  • 1 EL Sonnenblumen-Öl
  • 2 Frühlingszwiebeln
  • 250 g gekochte und geschälte Garnelen in Bio-Qualität
  • 1 Stück erbsengroßesTrassi optional
  • 1 TL Sambal Olek
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Stück Ingwerwurzel daumennagelgroß
  • Zur Garnierung
  • Ketjab manis
  • Samabl Badjak oder
  • Samabl Olek
  • Frische Korianderblätter
  • Sonnenblumenöl zum Einfetten der Pfanne

Anleitungen
 

  • Zunächst den Teig herstellen.
  • Von der Kokosmilch 50 ml abnehmen, diese Menge handwarm erwärmen und die Trockenhefe und den Zucker darin auflösen.
  • Das Reismehl in eine Schüssel geben. Eine Mulde in die Mitte des Mehls machen und die Hefe-Kokosmilch-Zuckermischung hinzufügen. Die restliche Kokosmilch, das Öl und das Ei hinzufügen und alles zu einem dickflüssigen Teig glatt rühren.
  • Der Teig sollte die Konsistenz von Buttermilch haben.
  • Den Teig in eine Dosierflasche umfüllen und an einem warmen Ort 1 Stunde gehen lassen.
  • In der Zwischenzeit die Füllung herstellen.
  • Knoblauchzehe und Ingwerwurzel schälen und klein hacken.
  • Die Frühlingszwiebel putzen, waschen und in sehr dünne Ringe schneiden.
  • Garnelen ebenfalls klein hacken.
  • Öl in einer Pfanne erhitzen und das Trassi (optional) anrösten, bis sich das Aroma entfaltet.
  • Knoblauch und Ingwer zugeben und unter ständigem Rühren 1 Minute anbraten.
  • Garnelen, Sambal Olek und Frühlingszwiebel dazugeben und weitere 2 Minuten auf mittlerer Hitze anbraten.
  • Vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
  • Korinaderblätter waschen und grob hacken. Zur Seite stellen.
  • Poffertjes-Pfanne sorgfältig mit Öl einfetten und auf mittlerer Hitze erwärmen.
  • Die Mulden zu 2/3 mit Teig befüllen, dann eine kleine Portion Füllung in die Mitte geben und die Mulde mit Teig bis zum Rand auffüllen.
  • Am besten in zwei Durchgängen arbeiten und jeweils die Hälfte der Mulden befüllen.
  • Die Poffertjes auf der Unterseite goldbraun backen.
  • Auf der Oberseite soll der Teig vor dem Wenden noch etwas feucht sein. Mit Gabel oder Holzspieß einzeln wenden und die andere Seite ebenfalls bräunen.
  • Poffertjes aus der Pfanne nehmen, auf einem Teller anrichten und mit frischen Korianderblättern bestreuen. Mit Ketjab Manis und Sambal nach Wahl servieren. Warm genießen!
  • Vor jeder neuen Runde die Pfanne gut einfetten.
Tried this recipe?Let us know how it was!

Merken

Merken

4 Kommentare
  1. Meine Tochter ist die Pfannkuchenexpertin bei uns, und auch Poffertjes liebt sie heiß und innig. Ich hab mich bisher immer um die Spezialpfanne gedrückt….kriegt man halt flachere Poffertjes. Aber wenn ich jetzt Deine gefüllte Version sehe, muss ich wohl doch nach einer Pfanne Ausschau halten.

    • Ja, die Pafnne hilft entscheidend und ist gar nicht so sperrig. Ist ja bald Weihnachten!

Schreibe einen Kommentar

Recipe Rating