Hackbällchen, Gehacktballetjes, gehören in Holland zur Stadardausstattung eines Borrel, eines geselligen Umtrunks. Denn hier kocht man häufig nur für die Familie und an Festtagen groß auf. Freunde und Bekannte lädt man zum Borrel ein, wo dann allerlei kleine Häppchen zu Bier, Jenever oder Wein serviert werden. Meist liegen Salami, Käsewürfel, Oliven oder eben Hackbällchen und ihre Ragoutverwandten, die Bitterballen auf dem Teller.
Hackbällchen – Praktische Sitte
Ich musste mich mit dieser kulturellen Eigenart erst anfreunden, mittlerweile finde ich das Borreltje aber eine super Einrichtung, weil ich erstens als Gastgeberin die Snacks gut vorbereiten kann und zweitens viel mehr Zeit für den Besuch habe und nicht den halben Abend in der Küche stehen muss. Deshalb fielen mir die indonesisch angehauchten Hackbällchen in der Dezember Ausgabe meines niederländischen Lieblings-Food-Magazins Delicous auch gleich ins Auge, denn sie sind echte Vertreter der „indischen keuken“, jener Fusion aus holländischen und indonesischen Küchentraditionen.
Und – sie passen perfekt zu den anderen Kleinigkeiten aus dieser Kochtradition, den Süßkartoffel-Spießchen, dem Sambal Badjak und den Happen aus Räucherforelle mit indonesischen Gewürzen. Mit diesen eurasischen Varianten kannst du prima einen geselligen Abend kulinarisch ungewöhnlich gestalten und dabei entspannt mit am Tisch sitzen. Genau das Richtige also für die Zeit zwischen den Jahren, wenn der Weihnachtszucker- und Gansfett-Überschuss abgebaut werden muss.
Gegen den Küchenstress
Die Hackbällchen kannst du gut vorbereiten und bis zum Servieren im Kühlschrank aufbewahren. Nochmaliges Aufwärmen empfehle ich höchstens im Dampfgarer, weil die Bällchen sonst zu trocken werden. Dann mußt du aber darauf achten, dass sie für mindestens 2 Minuten eine Kerntemperatur vom 70°C haben.
So schmeckt es ohne Folgen
Und hier noch ein praktischer und einfacher Tipp für das Präsentieren von gekochten Speisen für Büfetts mit Selbstbedienung: Laut HACCP, dem europäischen Lebensmittel-Hygiene-Standard, gilt hier eine Richtschnur von zwei Stunden ab dem Verlassen der Speisen aus der Kühlung.
Hackbällchen mit Garnelen
Zutaten
- 500 g Hackfleisch halb-halb
- 1 Schalotte
- 1 EL Ketchup Manis
- 100 g gekochte Biogarnelen
- 1 Ei
- 2 EL Semmelbrösel
- 1 TL Sambal Olek
- 100 ml Erdnussöl oder Bratöl
- 1 Frühlingszwiebel als Garnitur
Anleitungen
- Frühlingszwiebel waschen, putzen und schräg in feine Ringe schneiden. Zur Seite stellen.
- Schalotte schälen, halbieren und fein hacken.
- Garnelen ebenfalls fein hacken.
- In einer Schüssel Hackfleisch, Schalotten, Garnelen, Ei, Semmelbrösel, Sambal Olek und Ketchup Manis gut miteinander vermischen.
- 20 kleine Hackbällchen formen.
- In einem Wok oder einer tiefen Pfanne das Öl erhitzen. Wenn man einen Holzstab hineinhält, und sich darum Blasen bilden, ist das Öl heiß genug.
- 10 Fleischbällchen ins Öl gleiten lassen und frittieren, bis sie rundherum braun und innen gar sind. Das dauert circa 15 Minuten. Bällchen zwischendurch wenden.
- Auf Küchenpapier abtropfen und abkühlen lassen. Mit den restlichen 10 Bällchen genau so verfahren.
- Im Kühlschrank kalt stellen. Vor dem Servieren mit den Frühlingszwiebel-Ringen bestreuen.
Notizen
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