„Im Kessel von Charkow fiel Oranje auseinander wie zulange geschmortes Eintopfleisch“, titelt die Amsterdamer Volkskrant heute und kommentiert damit die Niederlage des niederländischen Elftals gestern gegen die deutschen Jungs mit einem kulinarischen Bild. Mein Fischhändler sprach mich heute Morgen beim Einkauf auch sofort darauf an und sagte von sich aus, dass die Holländer nicht hart genug gekämpft hätten. Ich wünschte ihm noch viel Glück für das nächste Spiel und das war’s dann. Keine dumme Bemerkung, keine Provokationen – die Ressentiments und Feindseligkeiten von früher sind Gottseidank Geschichte.
Entspannte Beziehungen
Deshalb ärgere ich mich über die vielen Seitenhiebe und Sticheleien, die im Vorfeld des Spiels durch die deutschen Medien gingen. Mit der Realität hier in Holland hat das gar nichts mehr zu tun. Zwar sind wie immer Häuser, Geschäfte und Autos schon seit Tagen mit allen möglichen Fanartikeln in Oranje getaucht und beim Fleischer gab es sogar orange gefärbte Hamburger, aber die fußballverrückten Holländer bleiben entspannt und ich bin es sowieso. Und deshalb habe ich im Sinne dieser neuen entspannten Beziehungen heute ein Rezept ausgesucht, das auf beiden Seiten der Grenze zubereitet und gegessen wird: ein Kaas-ui-broodje – ein Käse-Zwiebel-Kuchen. Entdeckt habe ich das Rezept durch den neuen niederländischen Kochsener 24kitchen, über den ich bei Gelegenheit noch mehr erzählen werde.
Käse-Zwiebel-Kuchen als schneller Snack
Der Snack ist wirklich ganz schnell gemacht und der ideale Begleiter zu allen noch folgenden Fußballspielen. Eine super Alternative zum Grillfest. Meine Fladen waren gestern schon vor dem Spiel innerhalb weniger Minuten weg.
Käse-Zwiebel-Kuchen
Ingredients
- 500 g Mehl
- 60 g Butter
- 1 TL Zucker
- 12 g Trockenhefe
- 12 g Salz
- 265 ml lauwarmes Wasser
- 200 g geriebener Käse
- 2 EL Olivenöl
- Grobes Meersalz
- Pfeffer
Instructions
- Mehl in eine Rührschüssel geben und eine Mulde eindrücken.
- Zimmerwarme Butter, Zucker, Salz, Hefe und Wasser dazu geben und mit dem Knethaken zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten.
- Teig zugedeckt 30 Minuten an einem zugfreien Ort gehen lassen.
- In der Zwischenzeit den Käse reiben und die Zwiebeln schälen, halbieren und in Ringe scheiden.
- Teig nach dem Ruhen noch einmal gut durchkneten.
- In vier Teile teilen.
- Arbeitsfläche mit Mehl bestreuen und die Teigstücke 3-4mm dick ausrollen.
- Mit Olivenöl bestreichen und mit Zwiebeln und Käse belegen.
- Etwas grobes Meersalz über den Fladen streuen.
- Gebacken wird der Käse-Zwiebelkuchen bei 180 °C Ober/Unterhitze. Ich habe meinen Pizzastein dazu benutzt, diesen bei 280 °C aufgeheizt und dann die Temperatur zurückgedreht. Der Fladen benötigte zirka 12-15 Minuten.
- Auf einem normalen Backblech kann es ein paar Minuten länger dauern.
- Serviert wird der Käse-Zwiebelkuchen warm oder lauwarm mit etwas Pfeffer auf einem großen Holzbrett.
- Man kann die Fladen auch prima vorbacken und dann zum Spiel einfach kurz im Ofen aufwärmen.
Eine adäquate Alternative zum holländischen Käse-Zwiebel-Kuchen ist der fränkische Dätscher.
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