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Toko oder Restaurant: Indonesisch essen in den Niederlanden

steinbauer-groetsch©2015

In den Niederlanden gibt es vermutlich die meisten indonesischen Restaurants außerhalb Indonesiens. Die starke Präsenz hat natürlich mit der kolonialen Vergangenheit des Landes zu tun, aber auch mit der Tatsache, dass diese Küche hier sehr populär ist.

Typisch Toko

Wer in Holland indonesisch essen will, der hat die Auswahl zwischen einem Toko und einem Restaurant. Tokos sind kleine Imbisse, in denen die schon fertig gekochten Gerichte in langen Kühltheken lagern. In größeren Städten hat jedes Viertel so ein Toko. Hier trifft sich ein buntes Klientel vom Künstler bis zum Geschäftsmann, um ein Nasi Goreng oder ein Saté fürs Abendessen zu holen. Oft gibt es Standard-Größen, bei denen man zwischen einer Basis aus Reis oder Nudeln auswählen kann sowie aus mehreren Gemüse- und Fleischgerichten. Das Ganze wird verpackt, in der Mikrowelle erwärmt und kann verzehrfertig nach Hause getragen werden. Auch Street Food wie Pastei (gefüllte Teigtaschen) oder Lemper (gefüllte Reisrollen) wird hier angeboten.

Wer sich durch die ganze reiche Palette essen möchte, der kann die Gerichte auch einzeln aussuchen und abwiegen lassen. In manchen Tokos gibts noch ein paar Tische vor Ort und ein kleines Regal mit Standardzutaten wie Sambal (scharfe Soße), Krupug (Krabbenbrot) und Reis. Tokos sind preiswert und kochen oft recht gut, wenn auch nicht ausgefallen. Als Tourist kann man sich hier prima verköstigen, ohne extrem tief in die Tasche greifen zu müssen. Für zehn Euro wird man ordentlich satt!

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Zur Feier ins Restaurant

Wenn die Holländer was zu feiern haben, dann tun sie das sehr oft bei einer klassischen Reistafel in einem der gehobenen indonesischen Restaurants.
Die Reistafel in der heutigen Form ist eine Erfindung der Niederländer. Sie ist nicht mit sogenannten Selamatan zu verwechseln, das seine Ursprünge schon in vorislamischer Zeit hat. Das Wort heißt soviel wie Segnung und markiert hohe religiöse Feiern wie Beschneidung oder Hochzeit, aber auch weltliche Feiern. Das Essen an diesen Anlässen kommt der Wert eines Speiseopfers zu, das im Familienverband eingenommen wird.

Reistafel mit Variationen

Die Reistafel dagegen ist eine weltliche Angelegenheit. Offiziell vorgestellt wurde sie auf der Weltausstellung in Paris im Jahr 1889. Geschäftsessen oder Geburtstagsfeiern finden oft beim Indonesier statt und natürlich schaart man sich dann um eine Reistafel. Sie besteht aus einer Schüssel Reis und vielen verschiedenen Gerichten: Satéspieße mit Huhn, Lamm oder Ziege, Gemüse-, Fisch- und Fleischgerichte, Salate und Krupug. Da stehen schon mal bis zu zwanzig Schälchen auf dem Tisch. Zum Essen gibt man etwas Reis in die Mitte des Tellers, legt darum eine beliebige Menge unterschiedlicher Gerichte und garniert alles mit einer Mischung aus gerösteten Erdnüssen und Kokosraspel (Serundeng).
In fast allen indonesischen Restaurants gibt es unterschiedliche Reistafeln zur Auswahl, dabei kommen auch Vegetarier auf ihre Kosten.

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Auf der Restaurant-Plattform iens.nl kann man indonesische Restaurants und Tokos in allen größeren Städten suchen. Allein in den Haag hat der geneigte Esser über 65 Restaurants und Tokos zur Auswahl,  In Amsterdam steht sogar über 90 Mal indonesisches Essen auf der Speiskarte. Eines meiner Lieblings-Restaurants ist das Blauw, geführt von Chefkoch von Agus Hermawan. In den nächsten Posts stelle ich das Blauw in Den Haag und das Blauw in Amsterdam vor.

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