Herbstzeit ist Zeit für Kürbis. Die Rezeptseiten der einschlägigen Frauenmagazine und Gourmetblätter sind voll mit Kürbisrezepten, das ist in den Niederlanden nicht anders als in Deutschland und anderen europäischen Ländern.
Kürbis – Immer populärer
Ursprünglich kommen die einjährigen Gewächse aus Amerika, wo sie schon seit 8000 Jahren kultiviert werden. Die bekanntesten Vertreter der Gattung sind die Jack-o-Laterns, jene ausgehöhlten leuchtenden Kürbisse mit geschnitzten Fratzen, die zum Inbegriff von Halloween wurden, das neben Thanksgiving und Weihnachten zu den wichtigsten Festen in den Vereinigten Staaten gehört, und das in den letzten Jahren auch in Europa immer mehr Anhänger findet.
In meiner Kindheit fand sich zwar auf dem einen oder anderen Komposthaufen in den Gärten der Nachbarschaft ein Kürbis, so richtig gekocht wurde aber nicht mit ihm. Mein ersten Kontakt mit dem Gewächs hatte ich, als ich die süß-sauer eingelegten Kürbisse meiner (damals noch nicht) Schwiegermutter kostete, die, sie wird es mir verzeihen, bei mir keine großen kulinarische Begeisterungsstürme auslösten.
Vom Direkterzeuger
Deswegen kamen in meiner eigenen Küche Kürbisse lange Jahre gar nicht vor, erst hier in den Niederlanden habe ich meine Liebe zu dem vielseitigen Gemüse richtig entdeckt. In Nordlaren, in meiner geliebten Biogärtnerei, warteten die orangen Hakkaido- Kürbisse im Oktober fein säuberlich auf Stroh aufgereiht auf ihre Käufer und ich konnte fast nie an den leuchtend orangen Gesellen vorbei gehen . Hier in der Randstad habe ich diesen Luxus im Augenblick leider nicht, denn ich bin immer noch auf der Suche nach einem Direkterzeuger für meinen Gemüsebedarf. Zum Glück führt die Supermarktkette Albert Heijn auch biologische Hokkaidos, die zwar nicht immer erntefrisch sind, schmackhaft aber sehr wohl.
Fleischlos glücklich
Inspiriert von einem Tim Mälzer Rezept, das unser Freud Heiner zubereitet hatte, beschloss ich, den Kürbis vom letzten Einkauf diesmal nicht zu Suppe zu verarbeiten, sondern in einer Marinade aus Olivenöl, Schalotten und Knoblauch einzulegen und dann im Ofen zu rösten. Geriebener Parmesan, geröstete Pinienkerne und ein paar frische Basilikum-Blätter rundeten den mediterranen Geschmack ab. Ich servierte die butterweichen Kürbisstücke lauwarm mit gekochter Hirse. Ein sehr einfaches, sehr schmackhaftes Rezept für Vegetarier. Damit punktetst du garantiert auch bei all denen, die zweifeln, dass fleischlose Kost fein und nuanciert schmecken kann.
Die ofengebratenen Hokkaido-Kürbisse kann man je nach Land und Zugang zu den Zutaten abwandeln. Anstatt Pinienkernen schmecken sicher auch Mandeln, der Parmesan kann durch Schafskäse ersetzt werden und mit etwas Kreuzkümmel bekommt das Gericht eine leicht orientalische Note.
Hokkaido-Kürbis aus dem Ofen
Zutaten
- 1 kg Hokkaido-Kürbis
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Schalotte
- 3 EL EL Olivenöl
- Salz
- Pfeffer
- 1 Prise Muskatnuss
- 25 g Parmesan oder Pecorino
- 25 g Pinienkerne
- 1 Handvoll frisches Basilikum
- 150 g Hirse
- 300 ml Gemüsebrühe
Anleitungen
- Hokkaido-Kürbis sorgfältig waschen, nicht schälen. Kürbis halbieren, Stielansatz entfernen und mit einem Löffel Kerne und Fasern aus den Hälften heraus schaben. Kürbishälften in zirka 3 cm dicke Spaten schneiden, die Spalten grob würfeln.
- Für die Marinade Knoblauch schälen und fein hacken. Schalotte ebenfalls schälen und fein würfeln.
- In einer ausreichend großen Schüssel Kürbiswürfel mit Knoblauch, Schalotte und Olivenöl vermengen.
- Jeweils eine Prise Salz, Pfeffer aus der Mühle und geriebene Muskatnuss hinzufügen und gut umrühren. 1-2 Stunden durchziehen lassen.
- Ofen auf 180 °C Ober/Unterhitze vorheizen.
- Kürbisse auf einem Backblech verteilen und im Ofen für zirka 25 Minuten garen. Sie sollen weich sein, aber nicht zerfallen.
- Während die Kürbisse garen, die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett über mittlerer Hitze von beiden Seiten leicht anrösten.
- Den Käse reiben.
- Wenn die Kürbisswürfel gar sind, aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen.
- Während der Kürbis gart, Hirsekörner warm waschen, mit der Gemüsebrühe in einen Topf geben, zum Kochen bringen und 5 Minuten aufkochen lassen. Dann den Herd herunter schalten und die Hirse bei geschlossenem Deckel auf kleinster Hitze 15 Minuten quellen lassen. Ab und zu prüfen, ob die Hirse nicht am Topfboden anliegen. Umrühren ist nicht nötig.
- Nach dem Ende der Quellzeit Topf vom Herd nehmen. Ein sauberes Geschirrtuch zusammenfalten und für 5 Minuten zwischen Topf und Deckel legen. Das Tuch saugt die überschüssige Feuchtigkeit auf und lässt die Hirse körnig werden.
- Benutzt man einen Dampfgarer wie ich, ist die Zubereitung der Hirse noch einfacher. Gemüsebrühe und gewaschene Hirsekörner einfach in den Garer geben und bei 100 °C 20 Minuten dämpfen.
- Vor dem Servieren geriebenen Parmesan oder Pecorino und Pinienkerne zu den lauwarmen Kürbisswürfeln geben, kurz umrühren und mit der Hirse auf Tellern anrichten. Mit Pfeffer und ein paar schönen Basilikum-Blättern garniert werden die ofengebackenen Hokkaido nicht nur zum Gaumen- sondern auch zum Augenschmaus.
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