Meine Freunde sind ein bunter Mix aus Sesshaften und Nomaden. Manche leben schon immer an einem Ort, andere ziehen alle paar Jahre in eine andere Stadt oder ein anderes Land. Und wieder andere sind langjährige Zugereiste in den Niederlanden, die sich schließlich doch wieder in das Abenteuer Umzug stürzen. Zum Beispiel nach Malaysia. Was soll man da zum Abschied schenken? Ein kleinen kulinarischen Vorgeschmack auf die neue Heimat auf Zeit? Ich fand das eine super Idee, der einzige Haken – ich war noch nie in Malaysia, habe noch nie in einem malaysischen Restaurant gegessen und habe keine malaysischen Bekannten.
Laksa Ayam gegen schlechtes Wetter
Glücklicherweise erinnerte ich mich, dass in meinem geliebten Asia – The Beautiful Cookbook auch ein Kapitel der Küche Malaysias und Singapur gewidmet ist. Erstanden hatte ich das coffee table Buch mit vielen sehr ansprechenden Fotos und tollen Rezepten während meines USA Austauschjahrs vor quasi einer Ewigkeit. Rezepte aus Thailand, Indien, China oder Korea aus der Fibel gehören seit Jahren zu meinem Kochrepertoire, aber Malaysia – das war bislang ein weißer Fleck auf meiner kulinarischen Landkarte. Die Küche Malaysias, so erfuhr ich, ist eine Mischung aus portugiesischen, indonesischen, chinesischen und indischen Elementen, die sich im Lauf der Jahrhunderte zu einer eigenen Küche entwickelt haben. Okay, das kann man wuppen!
Es regnete In Strömen als meine Freundin Karin kam, deshalb schien mir etwas Wärmendes das Beste. Die Wahl fiel auf einen Klassiker, Laksa Ayam – eine Suppe auf Kokosmilchbasis mit Reisnudeln, Gemüse, Tofu und Huhn. Die Suppe ist eine Hauptmahlzeit, gekocht wird sie praktisch in drei separaten Schritten. Zunächst stellt man die Suppenbasis her, dann werden Huhn, Sojasprossen und Tofu zubereitet und zum Schluss präpariert man die Reis-Vermicelli.
Vor dem Servieren wird die Laksa Ayam dann zu einer Mahlzeit zusammen „gebaut“. Etwas Zeit muss man zum Kochen mitbringen, aber das Resultat kann sich sehen lassen. Ich habe meiner Freundin aufgetragen, dass sie in jedem Fall in Kuala Lumpur die originale Laksa kosten muss. Aber erst mal gute Reise!
Nach den Fotos findest du das Rezept.
Laksa Ayam
Zutaten
- 2 große Zwiebeln
- 5 EL Erdnussöl alternativ Sonnenblumenöl
- 2 TL gepresster Knoblauch
- 6 Lichtnüsse oder 6 Macadamia oder 18 Cashewnüsse
- 1 EL gemahlener Koriander
- 1 TL gemahlener Kreuzkümmel
- 2 große Tomaten
- 2 1/2 TL Salz
- Pfeffer
- 1-2 TL Chilipulver
- 1 TL Zucker
- 2 Liter dünne Kokosmilch
- 500 g dünne Reis Vermicelli
- 375 g Hühnerbrust
- 250 g Sojasprossen
- 1 Stück Tofu
- 6 Frühlingszwiebeln
- 1 rote Chili
- 185 ml dicke Kokosmilch
- 2 EL frischer Koriander gehackt
Anleitungen
- Zwiebeln schälen. Eine Zwiebel in fein würfeln, die andere in sehr dünne Ringe schneiden.
- Die Nüsse mahlen.
- Die Tomaten halbieren und klein würfeln.
- In einem Wok 3 EL Öl erhitzen und die Zwiebelringe unter ständigem Rühren anbraten, bis sie sehr gut gebräunt sind. Mit einem Schaumlöffel aus dem Wok nehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen.
- Für die Suppenbasis die Zwiebelwürfel und den gepressten Knoblauch ins Öl geben und glasig braten.
- Die gemahlenen Nüsse sowie den gemahlenen Koriander und Kreuzkümmel hinzufügen und einen Minute unter ständigem Rühren anbraten.
- Dann die Tomatenwürfel in die Masse geben, mit Chilipulver, Salz, Pfeffer und Zucker würzen und weitere 2 Minuten anbraten, so dass sich die Aromen entfalten können.
- Die dünne Kokosmilch dazu gießen und die Suppe 12 Minuten leicht köcheln lassen. Ab und zu umrühren.
- Während die Suppe kocht, die Vermicelli vorbereiten. Dazu in einem Topf Wasser zum Kochen bringen, dann vom Herd nehmen und die Vermicelli in das heiße Wasser legen. 5 Minuten einweichen lassen, dann das Wasser abgießen und die Nudeln gut abtropfen lassen.
- Sobald die Kokossuppe fertig ist, diese in einen andern Topf umgießen.
- Wok unter fließendem heißen Wasser ohne Spülmittel reinigen und abtrocknen.
- Die Hühnerbrust und den Tofu in mundgerechte Stücke schneiden.
- 1EL Öl im Wok erhitzen und zunächst die Hühnerstücke scharf anbraten.
- Tofu und die Sojasprossen hinzu fügen und alles unter ständigem Rühren durchgaren.
- Am Ende die gebratenen Zwiebelringe untermischen und die Masse in ein hitzebeständiges Gefäß geben. Mit Alufolie abdecken und im Ofen bei ca. 100°C warm halten.
- Wok wie beschrieben säubern.
- Chili längs halbieren, Kerne herauskratzen und die Hälften in lange dünne Streifen schneiden.
- Frühlingszwiebeln putzen und waschen. Die eine Hälfte in zirka 5 cm lange Stücke schneiden, die andere Hälfte in feine Ringe.
- 1 EL Öl erhitzen. Die langen Frühlingszwiebeln und die Hälfte der Ringe anbraten, dann die Chilistreifen dazu geben.
- Die dicke Kokosmilch hinzufügen und einmal aufkochen lassen.
- Nun die abgetropften Vermincelli in die Soße geben und gut umrühren. Die Nudeln sollen die gesamte Soße aufsaugen.
- Geschafft. Jetzt geht’s ans Anrichten: In einer tiefen Suppenschüssel zunächst die Nudeln platzieren, dann eine Portion Hühn-Tofu darauf schichten und das Ganze mit heißer Kokossuppe aufgießen. Mit gehacktem Koriander und Frühlingszwiebeln garnieren und servieren!
Und wieviele Personen werden davon satt – 4 ? oder hab ich was überlesen?
Danke für die Antwort – Zizibe
Nein, du hast nichts überlesen. Ich halte mich mit Personenangaben meist zurück, weil jeder unterschieliche Mengen isst. Ich habe die Suppe für 4 Personen gekocht, die alle normale Esser waren.
Das klingt großartig! Wie lange muss man denn wohl für die gesamte Kocherei einplanen? Außerdem: hast Du wirklich Lichtnüsse benutzt (musste ich gerade erst mal recherchieren)?
Liebe Sabine,
entschuldige meine späte Antwort, aber ich war ein paar Tage off-line. Ich habe tatsächlich keine Lichtnüsse benutzt, obwohl die hier in den Niederlanden relativ problemlos zu finden sind, weil sie auch Zutaten in der indonesischen Küche sind. Hatte sie aber beim Einkauf vergessen und deswegenCashew-Nüsse gemahlen. Mit allen Vorbereitungen habe ich ungefähr 45 Minuten gebraucht, bis die Suppe dampfend auf dem Tisch stand.
Love it! Muss ich gleich morgen dafür shoppen gehen!
Lg
Lasst es Euch schmecken. Grüsse in die Heimat!