Nach den kulinarischen Ausflügen nach Südamerika, kommt heute ein ganz und gar traditionelles Frühstücks-Rezept aus meinem Topf Heimat auf den Tisch: das Bircher-Müsli.
Bircher-Müsli – Schmackhafter Klassiker
Während des letzten Skiurlaubs im Sauerland war das klassische Schweizer Gericht Teil des opulenten Frühstücks-Büffets in unserem Hotel. Ich bin eigentlich kein großer Fan von Körner & Co, aber das angebotene Bircher-Müsli schmeckte fruchtig und frisch, nicht schwer und süß wie oft in der Gastronomie, wo es mit Sahne und Zucker zusätzlich aufpoliert wird – ganz gegen die Intention seines Erfinders Maximilian Oskar Bircher-Benner.
Traditionelle Senner-Speise
Der Schweizer Arzt hatte die traditionelle Speise der Senner um 1900 auf einer seiner Wanderungen in den Schweizer Bergen kennen gelernt und adaptiert. Da zu seiner Zeit Frischmilch mit einem Tuberkulose-Risiko behaftet war, verwendete er in der ursprünglichen Version Kondensmilch. Heute wird das Müsli mit Joghurt oder Sahne angerührt.
Die wichtigste Zutat seiner Apfelspeise, wie er das Müsli nannte, waren nicht die Haferflocken oder Nüsse, sondern die Rohkost Äpfel, die er samt Schale und Kerngehäuse verwendete, denn er sprach ihnen in dieser Form besondere energetische Kräfte zu.
Bircher-Müsli-Varianten
Bircher-Müsli gibt es heute in unzähligen Varianten, oft als Fertigmischungen mit reichlich Zucker, die mit Birchers ursprünglichem Bestreben einer vollwertigen Rohkost-Speise gar nichts mehr zu tun haben. Dabei hatte finde ich, dass die originale Kombination aus Haferflocken, Nüssen, Obst und Joghurt – in Abwandlung des Originals – eine wirklich gute Alternative zum normalen Frühstück ist. Ich habe es mit Äpfeln und Birnen zubereitet, aber auch andere Ost-Kombinationen sind möglich.
Das Müsli sättigt, gibt Energie für den Tag und ist dabei trotzdem frisch und leicht. Sogar meine Teenager-Tochter findet Gefallen daran und frühstückt jetzt wieder, anstatt das Haus mit leerem Magen zu verlassen. Dem Bircher sei Dank!
Wenn du das Bircher-Müsli noch aufpeppen möchtest, gib frisches Obst der Saison dazu. Es eignen sich Beeren aller Art, Granatapfelkerne, Kiwi, Aprikosen oder Pfirsiche. Wer es ganz luxuriös mag, der röstet einen Teil der Haferflocken in Butter an und gibt sie über das fertige Müsli. Diese Variante bietet Christian Rach in seinem Kochbuch „Rach kocht“ an.
Nach den Fotos findest du das Rezept für das Bircher-Müsli.
Bircher-Müsli
Zutaten
- Pro Person
- 1 EL Haferflocken
- 3 EL Wasser
- 1 EL Haselnüsse oder Mandeln gerieben
- 1 EL Zitronensaft
- 100 g Apfel in Bioqualität
- 100 g Birne in Bioqualität
- 100 ml Joghurt natur
- Honig oder Ahornsirup nach Belieben
- 100 g Zucker für den Karamel
- Haferflocken
Anleitungen
- Haferflocken mit gekochtem Wasser übergießen und 8-12 Stunden quellen lassen. Instant Haferflocken müssen nicht so lange eingeweicht werden. Einfach mit Wasser übergießen und kurz ziehen lassen.
- Zitronensaft in eine Schüssel pressen.
- Apfel und Birne waschen. Mit Schale und Gehäuse fein raffeln und sofort zu dem Zitronensaft geben, damit sich das Obst nicht braun verfärbt.
- Eingeweichte Haferflocken, Nüsse und Joghurt dazu geben, alles gut miteinander vermengen und mit Ahornsirup oder Honig nach Belieben süßen.
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