Bali I: Reis, Götter und Dämonen

Der Kontrast zwischen Kuala Lumpur und Bali, dem nächsten Ziel unserer Reise, könnte größer nicht sein. Wir verließen eine moderne Megacity mit klimatisierten Shopping-Malls und mehrspurigen Autobahnen und betraten eine Insel, die trotz der Hotelburgen für Pauschaltouristen, trotz des Müllproblems und der verstopften Straßen eine ganz eigene Ausstrahlung besitzt, eine Mischung aus Zeitlosigkeit, Toleranz und natürlicher Schönheit. Am anderen Ende meiner Welt offenbart sich eine neue, eine Welt, die anders riecht, anderes schmeckt und die eine andere Weltsicht zusammenhält.

Bali – Insel der tausend Tempel

Leben und hinduistische Religion sind auf Bali komplett miteinander verwoben, religiöse Handlungen spannen sich wie ein Netz über den Tagesablauf und reichen sogar bis in die Zubereitung des Essens. Nach offiziellen Zählungen gibt es rund 20 000 Sakralbauten auf der Insel, sogenannte Pura. Nicht mitgezählt sind die Familientempel, die über jedes Haus wachen. Die Glaubenswelt der Insualer ist klar eingeteilt in Gut und Böse.

steinbauer-groetsch©2014

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Es gibt Orte, die eine gute Ausstrahlung haben, zum Beispiel Berge, Quellen oder die Sonne, und Orte, von denen Böses ausgeht. Dazu zählt das Meer. Mit „offerings“, Darreichungen in der Form von Blumen oder Nahrung bietet man den beiden Mächten etwas an, das sie gewogen stimmt und sie besänftigt. So liegen auf Schritt und Tritt kleine Körbchen mit Blumengaben auf dem Boden, um die Dämonen zu besänftigen.

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Selbst nach dem Kochen von Reis opfert man ein paar Reiskörner, um den Göttern etwas von dem guten Gaben zurückzugeben, das man empfangen hat. Auf den Märkten gibt es Frauen, die sich auf den Verkauf von Zutaten für „offerings“ spezialisiert haben, so wie diese Händlerin in Amlapura im Osten der Insel.

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Bali – Essen im Paradies

Nahrungsmittel und Essen sind wie die Religion ebenfalls prominenter Teil des Alltags auf Bali. Egal, ob man über einen Markt läuft, durch eine Einkaufsstraße geht oder mit dem Auto über Land fährt: überall trifft man auf Imbiss-Stände, sogenannte Warungs. Diese können ganz einfach sein wie dieser hier vor dem Eingang zum größten Heiligtum der Insel, dem Besakih Tempel.

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Auch kleine fahrbare Wagen entlang der Straße bieten Essbares: Saté, frittierte Bananen, Tofu, Snacks. Wer es etwas komfortabler möchte, der kehrt in einem Warung-Restaurant ein. Typischerweise gibt es dort einfache Hauskost, die aber immer frisch zubereitet wird und dementsprechend authentisch schmeckt. Findet man Buntut Suppe  auf der Speisekarte, so ist das ein Zeichen, dass der Koch von Java stamt. Die Ochsenschwanzsuppe ist ein Klassiker auf der Nachbarinsel.

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Überhaupt ist es wunderbar, dass die Menschen auf Bali kochen. Die Insel liefert alle Zutaten für eine vielfältige Küche die voller Aromen ist und im Gegensatz zu der eher süßen Spielart auf Java viel mit Chili würzt.

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Feurige Sambals, Tempé, aromatischer Wasserspinat, die allgegenwärtigen Saté-Spieße mit Huhn oder Fisch, scharfe Curies und fangfrischen Fisch und Schalentiere bestimmen die Speisekarte.

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Eine besondere Spezialität auf Bali ist die Zubeirtung von Spanferkel, Babi Guling, das mit Knoblauch, Ingwer, Galangal, Pfefferkörnern, Chili, Zitronengras Kemirinüssen und anderen Zutaten gefüllt und über Holzkohle gebraten wird. Dazu reicht man Reis und eine Mischung aus Kokosmilch und junger Jackfruit. Leider habe ich es nicht geschafft, eine Portion zu futtern.

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Bali – Reis

Reis ist auf Bali ein Grundnahrungsmittel, das auf  traditionelle Weise angebaut wird.. Wir wohnten ein paar Tage im Manyi Hotel, mitten in der Reisfeldern über Ubud und genossen hier nicht nur das saftige Grün der Felder und das Quaken der Frösche, sondern auch den wunderbaren lokalen Reis, der leicht und fein und sehr aromatisch schmeckte.

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Bali – das war ein kulinarischer Himmel mit vielen hell funkelnden Sternen. Und damit meine ich nicht Sterneköche , sondern all die Männer und Frauen, die das tägliche Essen mit Umsicht, Ehrfurcht und kulinarischem Verstand zubereiten. Von einer dieser Frauen werde ich im nächsten Post erzählen.

Bali – Lesefutter

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Reiseführer: Stefan Loose: Bali Lombok. Stefan Loose Travel Handbücher. Ein sehr handlicher und praktischer Führer mit viel Alltagsinformation und guten Restaurant-Tipps.

Vicki Baum: Liebe und Tod auf Bali. Kiepenheuer & Witsch 2007. Der kitschige Titel hat mit dem Inhalt selbst wenig zu tu. Das Buch erschien 1937, nachdem Vicki Baum mehrere Monate auf Bali verbracht und dort unter anderem den deutschen Künstler Walter Spies besucht hatte. Sie beschreibt den Konflikt zwischen dem von Riten und Bräuchen bestimmten Leben in einem balinesischen Dorf und der niederländischen Kolonialmacht und verdichtet dabei historisch belegte Ereignisse wie den Raub eines chinesischen Handelsschiffes zu einer beeindruckenden Erzählung.

Viviene Kruger: Balinese Food. The Traditional Cuisine & Food Culture of Bali. Tuttle Verlag 2014. Umfassendes Kompendium zur Foodkultur auf Bali, geschrieben von einer Kulturanthropologin.

 

 

 

 

 

 

 

 

3 Kommentare
  1. haalölleee hob grod dein BLOG gfunden
    mei do gfallts ma….FREU…freu;;;
    hob di glei gschpeichert das ma uns wieda finden,,,gelle
    hob no an feinen ABEND
    bis bald de BIRGIT

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