Morgen geht es los mit der Fußball-WM in Brasilien. Hier in Holland laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, die Fanartikel-Auswahl der Oranjes ist wie immer einsame Spitzenklasse. Ich bin gespannt, wie das werden wird, in meiner bunt gemischten Nachbarschaft. Zu der gehört seit kurzem auch Rose mit ihrer Familie aus Nigeria. Als ich mich für Peter Spandls Blogevent Kick aus fernen Töpfen angemeldete, entschied ich mich deswegen auch nicht für ein niederländisches, sondern für ein nigerianisches Rezept mit dem schönen Namen Moi Moi. Man muss ja was wagen im Leben, und sei es nur kulinarisch. Ich hatte bis zum letzten Wochenende weder nigerianisch gegessen noch gekocht, aber als ich beherzt bei Rose anklingelte und mein Vorhaben vortrug, stand sie mir gleich zur Seite. Sie riet mir, Moi Moi zu kochen, eine herzhafte Pastete aus Bohnen und Gemüse, die man in Nigeria zum Frühstück aber auch als Snack zwischendurch isst. Moi Moi geht eigentlich immer, sagt Rose, das Gericht sei deshalb die perfekte kulinarische Begleitung zu einem Fußballspiel.
Moi-Moi mit braunen Bohnen aus Nigeria
Und sie lieferte mir gleich die entsprechenden getrockneten kleinen brauen Bohnen aus ihrem Heimatland samt einer Beschreibung, wie ich das Rezept zubereiten solle.
Was soll ich sagen – das Kochen war schon eine kleine Herausforderung, aber das Resultat schmeckte extrem lecker – scharf würzig und mild zugleich. Und anders, als alles, was ich bisher gegessen hatte. Toll, wieder eine ganz neue Geschmacksnote kennengelernt zu haben. Danke Rose für die Unterstützung und danke Peter für diesen Blogevent.
Achtung: Wer seine Gäste beim Fußballspiel mit diesem originalen Gericht aus Nigeria überraschen möchte, der sollte viel Zeit, einen starken Blender und einen Dampftopf oder Dampfgarer mitbringen.
Nach den Fotos findest du das Rezept.
NIgerianische Bohnenpaste Moi Moi
Zutaten
- 250 g braune nigerianische Bohnen getrocknet
- alternativ die gleiche Menge Schwarzaugenbohnen getrocknet
- 600 ml Wasser
- 1 Suppenwürfel Gemüse oder Huhn
- 1 Zwiebel
- 1/2-1 Habanero-Schote je nach Schärfe-Toleranz
- 1 Spitzpaprika rot
- 1/2 TL Muskat gerieben
- 70 ml Speiseöl
- Salz
- 2 Eier
- 50 g Garnelen gekocht
Anleitungen
- Zunächst die Bohnen in kaltem Wasser für circa 5-10 Minuten einweichen. So wird die dünne braune Haut aufgeweicht und kann mit den Händen von den Bohnen abgerubbelt werden.
- Das ist für uns ungeübte Nicht-Nigerianer die mühseligste Arbeit. Am besten funktioniert das Enthäuten, wenn man in die Schüssel greift, einen Schwung Bohnen nimmt und sie zwischen den Handflächen kräftig hin und her reibt. Dabei lösen sich die braunen Häutchen von den Bohnen. Den Vorgang einige Minuten wiederholen, dann das Wasser durch ein Sieb schütten. Da die Häutchen leichter sind als die Bohnen, flutschen sie mit dem Wasser aus der Schüssel.
- Schüssel wieder mit Wasser füllen und den Vorgang wiederholen, bis alle Bohnen enthäutet sind. Bei der angegeben Menge Bohnen habe ich dazu circa eine halbe Stunde benötigt.
- Hat man diesen Vorgang geschafft, dürfen die geschälten Bohnen über Nacht in kaltem Wasser weichen.
- Am nächsten Tag 2 Eier hart kochen, abkühlen lassen, schälen und vierteln.
- Spitzpaprika waschen, halbieren und entkernen. In große Stücke schneiden.
- Habanero-Chili waschen, entkernen und klein hacken.
- Zwiebel schälen und fein hacken.
- Einen Brühwürfel in circa 600 ml Wasser auflösen.
- Wasser von den eingeweichten Bohnen abgießen. Bohnen in einen Blender geben. Zwiebel, Paprika und Chili hinzu fügen und mit der Brühe aufgießen. Dabei muss die Flüssigkeit die Bohnen gut bedecken.
- Die Zutaten im Blender zu einem homogenen flüssigen Brei pürieren.
- Die Masse mit Salz und Muskatnuss abschmecken, das Öl zugeben und alles gut verrühren.
- Eine große Form oder mehrere kleine Förmchen mit Öl ausstreichen.
- Die Eier und die Garnelen auf dem Boden verteilen und mit der Bohnenmasse aufgießen. Nicht bis zum Rand auffüllen, da die Masse beim Dämpfen aufgeht.
- Die Form(en) fest mit Alufolie verschließen und in einem Dampftopf oder im Dampfgarer bei 100º C mindestens eine Stunde dämpfen. Im Dampftopf muss man gegebenenfalls Wasser nachschütten.
- Um zu testen, ob das Moi Moi gar ist, mit einem Messer in die Masse stechen. Es ist wie beim Kuchen. Bleibt kaum etwas kleben, ist das Moi Moi gar.
- Beim Auskühlen wird die Pastete noch fester. Stürzen und in Scheiben schneiden..
Notizen
Ein kühles Bier passt meiner Meinung nach perfekt zu dieser nigerianischen Spezialität.
Danke Barbara und Rose!
Das klingt sehr spannend und kommt umgehend auf meine Nachkochliste!
Vielen Dank für diese Bereicherung.
Mit leckerem Gruß aus meinem Kochtopf,
Peter