Preisgekrönte Animation: Im Film Sausage geht's nicht nur um die Wurst

In der Filmwelt ist schon eine Oscar-Qualifizierung wie ein Ritterschlag. Der britische Animationskünstler Robert Grieves hat diesen Ritterschlag 2015 bekommen. Es war der vorläufige Höhepunkt des Preisregens, der über seinen animierten Kurzfilm Sausage auf der ganzen Welt nieder ging. Ohne Worte, aber dafür mit viel Witz, übersprudelnder Kreativität und einem Augenzwinkern thematisiert Robert Grieves das klassische Slow Food Thema: Wie können regionale Lebensmittel-Produzenten gegen die Food-Industrie bestehen?

Keine leichte Kost für einen Animationsfilm. Der Film zeigt den Kampf eines lokalen Würstchenverkäufers und einer Bäckersfrau gegen einen gerissenen Händler, der mit allen Tricks um die Kundschaft buhlt. Robert Grieves schafft es, seine Botschaft so zu visualisieren, dass ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte ausgeht. Und sicher auch das Publikum und die Jury auf den Filmfestivals in Mexiko, den Niederlanden, USA, Kroatien und in Großbritannien, auf denen „Sausage“ ausgezeichnet wurde.

©Robert Grieves mit freundlicher Genehmigung

©Robert Grieves mit freundlicher Genehmigung

Film mit Haltung

Finanziert hat Robert Grieves das Projekt selbst. Für ihn, der seit 15 Jahren als Animationsgrafiker für große Firmen und Sendeanstalten wie die BBC arbeitet, war es ein Herzensprojekt. Das sieht man dem Film Sausage in jeder Einstellung an und diese Haltung überträgt sich auch auf den Zuschauer. Wie er zu der Idee für den Film kam und wie es war, eine Geschichte ohne Worte zu erzählen, verriet mir Robert im nachfolgenden kurzen Interview.

 

©Robert Grieves mit freundlicher Genehmigung

©Robert Grieves mit freundlicher Genehmigung

Herz fürs Handwerk

ETH: How did you get the idea to make an animation on the topic of industrialized food versus food craftsmanship?

R.G.: I actually started with the characters and the setting rather than the ethical theme. But when you have a clean sheet to write upon, your values just seem to fill the space. I’m very passionate about independent craft, in any sense, but particularly in food. And I also worry about where the mass production is taking our health and society.

©Robert Grieves mit freundlicher Genehmigung

©Robert Grieves mit freundlicher Genehmigung

ETH: In Sausage mutual effort and passion for good food products beat the maximization of profit. Is this happy ending a realistic one?

R.G.: I’m an artist, not an economist. But it seems to me it’s about what you want out of life, and I think these questions of business values face us all in some way. Do we NEED growth, or can we exist with by finding a comfortable plateau? In my world the model in the film works, and I see it working for traders across London more and more. But that’s London, and I can’t claim that is the real world!

©Robert Grieves mit freundlicher Genehmigung

©Robert Grieves mit freundlicher Genehmigung

ETH: Sausage is a film with a message that is universal and can be understood in a globalized world. Is this a new way to raise awareness for food issues?

R.G.: I wanted to make a animated short with no narration or dialogue as a personal challenge. Which was much harder than I anticipated. The delightful by-product of that is that it can play anywhere and be understood. It’s undoubtedly a great global communication device.

©Robert Grieves mit freundlicher Genehmigung

©Robert Grieves mit freundlicher Genehmigung

 Thanks Robert for taking the time to answer my questions!

 

2 Kommentare
  1. Klasse Barbara!

    Vielen Dank für diesen Beitrag.

Schreibe einen Kommentar