Wann immer es etwas zu feiern gibt, trifft man sich in den Niederlanden zu einem »Borrel«. Der zwanglose Umtrunk, zu dem immer auch Häppchen gereicht werden, gilt wie das »Kopje Koffie« als Inbegriff der niederländischen »Gezelligheid«. Studenten tun es, Arbeitskolleginnen, Fußballfans und Nachbarn auch.
Was bedeutet eigentlich »Borrel«?
Das Wort »Borrel« kommt ursprünglich aus dem Mittelniederländischen und bedeutet »kleines Getränk«. Ein Genever, ein holländischer klarer Schnaps, nennt man heute noch so. Bestellt man einen »jonge Borrel«, dann serviert der Barkeeper einen jungen, eisgekühlten Genever.
Was reicht man zum »Borrel«?
Aktuell wird beim »Borrel« wenig Schnaps getrunken, meist entscheiden sich die Gäste für Bier, Wein sowie alkoholfreie Erfrischungsgetränke. Dazu gibt es sogenannte »Borrelhapjes«, eine Auswahl unterschiedlichen Fingerfoods. Die Palette reicht von traditionellen Varianten mit »Bitterballen« und Käsewürfeln über französische Leckereien bis hin zu spanischen Tapas oder asiatischen Satéspießchen. Erlaubt ist alles, was mit den Fingern verspeist werden kann. Feinkostgeschäfte und Supermärkte halten ein breites Angebot an »Borrelhapjes« bereit, alternativ kann man jedoch auch selbst kreativ werden.
Geselligkeit und kleiner Schwatz
Häufig ist ein »Borrel« der Abschluss einer formalen Sitzung oder einer gemeinsamen Aktivität. Der »VrijMiBo«, der Freitagnachmittagsborrel im Betrieb leitet das Wochenende ein. Thematisch gefärbte »Borrels«, wie zum Beispiel der »Kerstborrel« in der Vorweihnachtszeit oder der »Nieuwjaarsborrel« in der ersten Januarhälfte des neuen Jahres gehören fest zum Jahresablauf in den Niederlanden. Auch in der Nachbarschaft lädt man sich gern gegenseitig zum »Borrel« ein, um die neuesten Nachrichten auszutauschen. Dabei steht die Geselligkeit vor dem kulinarischen Erlebnis. Da niemand luxuriöse Bewirtung erwartet, sondern einfach nur eine angenehme Zeit, und da sich »Borrelhapjes« gut vorbereiten lassen, wird die Veranstaltung auch für die Gastgeberin oder den Gastgeber zur entspannten Angelegenheit. »Gezellig, hoor!«
In meinem kulinarischen Reisefüher durch die Niederlande findest du noch mehr tolle Hollandrezepte. Hier geht’s zum Kauf des E-Books.
Mehr Holland Feeling findest du hier.
Und hier gibt’s jetzt eine leckere Borrelplatte.
Borrel Happen
Zutaten
- 100 g Salami am Stück
- 250 g alter Gouda z.B. Bemster Old
- 250 g Ziegenhartkäse
- 100 g Nordseekrabben geschält und gekocht
- 1 Mini-Romanasalat
- 1 EL Zitronensaft
- Silberzwiebeln nach Belieben
- Mittelscharfer Senf nach Belieben
- 2 krause Petersilienzweige
- Schwarzer Pfeffer aus der Mühle
- 50 g Walnüsse
- Crostini, Toast Melba oder anderes Knabberbrot
Anleitungen
- Salami häuten und in dünne Scheiben schneiden.
- Alten Gouda und Ziegenkäse mundgerecht würfeln.
- 8 schöne Blätter vom Mini-Romanasalat abnehmen, waschen und mit Küchenpapier trocken tupfen.
- Petersilienzweige waschen, trockenschütteln und das Grün abzupfen.
- Nordseekrabben in eine Schüssel geben, Zitronensaft hinzufügen und alles verrühren. Nordseekrabben gleichmäßig auf die Salatblätter verteilen, mit Pfeffer und Petersilie garnieren.
- Silberzwiebeln und Senf in kleine Schälchen geben.
- Alle Zutaten mit Walnüssen und Knabberbrot dekorativ auf einer Platte anrichten.
Schreibe einen Kommentar