Simplify life – das scheint mir im kulinarischen wie im Leben überhaupt eines der Prinzipien zu sein, die mit dem Alter immer mehr Wertigkeit bekommen. Seit ich das halbe Jahrhundert erreicht habe, stelle ich fest, dass ich immer öfter frage, ob ich bestimmte Dinge wirklich brauche oder ob ich mir nur unnötigen Ballast anhefte. Ob ich mit bestimmten Menschen wirklich Zeit verbringen will oder ob ich mich nur aus Höflichkeit in ihre Gesellschaft begebe. Ob ich bestimmten kulinarischen Moden unbedingt folgen muss oder ob es nicht auch anderes geht. Immer öfter lautet die Antwort: „Nein, ich muss nicht.“
Brotzeit geht immer
Besonders, wenn es eine Alternative gibt. Und die gibt es immer. Eine dieser kulinarischen Alternativen ist ein ganz und gar einfaches Brotzeitgericht aus meiner Kindheit: Radieschen mit Butter, Salz und einer frischen Brezel.
Und so liebe ich sie noch heute: frisch aus dem Garten, noch mit der Radix, der Wurzel, die der Knolle den Namen gab.
Sie dürfen ruhig Dellen, Macken und Mängel haben, denn wichtig als das Äußere ist der Geschmack. Knackig müssen sie sein und beim Biss ihre würzige Schärfe offenbaren.
Ganz ohne Rezept und schnell gemacht: Radieschen, Butter, Salz und eine Brezel – mehr braucht es nicht zum kulinarischen Sommerglück. In diesem Sinn: Enjoy the simple things in life!
Hallo, also wie Du das im ersten Absatz beschreibst – genauso ging und geht es mir auch seit ich 50 bin. Ich hätte es nicht besser beschreiben können. Wir essen auch sehr gerne Radieserl, Butter, Salz und ein selbstgebackener Brot oder eine Brezel dazu. Ist ein wunderbares Essen. Einfach und doch so gut.
Liebe Grüße
Sonja