Jakarta Food Journal 5: Street Food - süße und herzhafte Snacks

Die Straßen Jakartas sind ein einziges großes Freiluft-Restaurant. Suppen, Saté und mir unendlich erscheinende Varianten von süßen und herzhaften Snacks sind zu jeder Tages- und Nachtzeit und an jeder Ecke der Stadt verfügbar. Aber – Street Food in Jakarta, das hat nichts mit den glänzenden Foodtrucks und ihrer trendigen Kundschaft in unseren Breiten gemein. Hier werkeln die Köche unter einfachen Bedingungen für die einfachen Menschen in kleinen mobilen Verkaufsständen mit Kochstelle, den sogenannten Warungs. Gefertigt werden diese aus Holz und Metall und sie sind so kompakt, dass sie von einer Person bewegt werden können.

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Die Ästhetik der Warungs fasziniert mich: mit knalligen Farben und großen Schriftzeichen heischen sie um die Aufmerksamkeit hungriger Kunden. Und ankern in dem ewig rauschenden Lebensfluss dieser riesigen, chaotischen und schlaflosen Stadt wie verheißungsvolle Bojen des Geschmacks.

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Street Food  – der Geschmack der Straße

In den meisten Warungs gibt es nur eine Sorte Speisen, die frisch für die hungrigen Kunden zubereitet wird. Mein Begleiter Panji, der schon lange in Jakarta lebt, führt mich zielsicher zu den seiner Meinung nach besten ihres jeweiligen Fachs. Eine bunte Street Food Szene befindet sich um das Einkaufszentrum Pasar Mayestik in Süd-Jakarta, wo wir uns nach einem Streifzug durch die Küchenshops und Stoffläden stärken.

Während ich Fotos mache, kauft Panji die Snacks ein, die wir dann gemeinsam verspeisen. Da wir zusätzlich auch noch zu Mittag und zu Abend essen, beschränke ich mich auf die süßen und herzhaften Kleinigkeiten. Mehr lassen weder mein Magen noch mein Zeitrahmen zu. Um die ganze Bandbreite des Jakarta Street-Food auszukosten, dazu müsste ich wohl einige Jahre hier leben.

Pfannkuchen & Co – Kue Cubit, Kue Laba-Laba und Kue Ape

Pfannkuchen spielen im kulinarischen Leben der Indonesier eine große Rolle. Es gibt sie in unterschiedlichen Varianten. Ihre Zubereitung auf den kreativen Kochstellen der Warungs ist ebenso vielfältig wie ihre Form und ihr Geschmack.

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Kue Cubit sind Minipfannkuchen, die den holländischen Poffertjes ähneln. Der Teig aus Mehl, Zucker, Backpulver und Milch wird in gusseisernen Pfannen mit Vertiefungen gebacken und mit Schokostreuseln garniert. Da schlägt ganz offensichtlich der kulinarische Einfluss der ehemaligen Kolonialmacht durch. Es gibt aber auch eine flache Variante, die wie hier mit Pandan-Essenz aromatisiert wird und deswegen grün aussieht.

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Pandan ist eine Würzpflanze mit langen schmalen Blättern, das denen man die Essenz gewinnt, die leicht und süßlich schmeckt. Damit werden in Südost-Asien viele Süßspeisen abgeschmeckt.
Bei der zweiten Variante, Kue Laba-Laba, wird der Teig wie ein Spinnennetz in die Pfanne gegossen. Daher auch der Name – laba-laba bedeutet Spinne.

Jakarta Food Journal Street Food Kue Cubit
Die Kue ape schließlich basieren auf einem Kokosmilchteig, der in Mini-Woks gebacken wird.

Jakarta Food Journal Street Food

An den Rändern sind diese Pfannkuchen hauchdünn und kross, in der Mitte entsteht eine rundliche Verdickung.
Mir schmecken alle Varianten, sie sind nicht zu süß und auch nicht zu schwer. Da könnte ich mich dran gewöhnen.

Frittiertes – Combro, Tahu Isi und Pisang Kipas

Frittierte Snacks, die oft von einem Teig ummantelt sind, nennt am in Indonesien Gorengan. Der Name kommt vom Wort goreng, das frittieren heißt. Diese kleinen Leckereien sind extrem populär und überall erhältlich. Serviert werden sie mit scharfen bird-eye chilis. Wir laden am Stand von Pa Manang.

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Mit stoischer Gelassenheit lässt der meine Video- und Fotosession über sich ergehen, während er seine Variante der frittierten Kochbananen zubereitet, die sich Pisang Kipas nennt.

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Ich lerne, dass kipas Fächer bedeutet, Pisang Kipas demnach fächerartig aufgeschnittene, in Teig getauchte und frittierte Bananen sind. Beim Geschmack kommt es auf die Qualität es Öls und auf die Konsistenz und Reife der Bananen an.

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Die beiden anderen Snacks auf meinem Teller sind die rundlichen Combro, die aus Maniok und einer Erdnussfüllung bestehen (rechts vorne), und Tahi Isi, Tofu mit gekochtem Gemüse (im Hintergrund).

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Es geht extrem sauber zu bei Pa Manang, er serviert sogar auf Einwegtellern aus Papier. Und die Snacks schmecken köstlich. Rezepte folgen, versprochen!

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Streetfood um das Einkaufszentrum Pasar Mayestik
Jalan Tebah III
Kebayoran Baru,
South-Jakarta 12120

Nachschlag

Der Ehrlichkeit halber muss ich erwähnen, dass die hygienischen Bedingungen an manchen Ständen nicht zum Essen einladen. Das liegt aber oft nicht an den Speisen selbst, denn die sind ja gekocht, sondern an der Art, wie sie serviert werden. Viele Warungs benutzen Mehrweg-Plastik-Geschirr, das nach Gebrauch in Eimern mit verschmutzen Spülwasser oberflächlich gesäubert wird. Ich habe nach Blick auf diese Eimer ein paar mal das Essen verweigert und bin damit gut gefahren. Auch bei verderblichen Speisen wie Hackbällchen lies ich Vorsicht walten.

Wer sich für das indonesisches Street Food interessiert, dem empfehle ich das Buch Bali & Java Street Food von Jenny Susanti und Adreas Wemheuer. Erschienen im Hädecke Verlag 2015.

Meine Reise nach Jakarta wurde vom indonesischen Ministerium für Tourismus organisiert und unterstützt.

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Diese Reise wurde vom indonesischen Ministerium für Tourismus organisiert.

 

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