Kurz vor der Frühjahrsschließung war ich noch im japanischen Garten in Den Haag, um Bilder für mein Fototagebuch zu machen.
Der japanische Garten, der im Park von Landgut Clingendael liegt, versteckt sich hinter einem Labyrinth üppig wuchernder Rhododendron-Büsche. Über schmale, meandernde Pfade gelange ich nach ein paar Minuten Fußweg zu dem versteckten Kleinod.
Ein hoher Bambuszaun umgibt die Gartenanlage, durch ein einfaches Tor trete ich ein in eine ganz eigene botanische Welt.
Der japanische Garten ist einzigartig in den Niederlanden, denn er präsentiert sich noch genau so, wie ihn seine Gründerin Marguerite M. Baronesse von Brienen, die damalige Eigentümerin des Landguts, am Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts anlegte.
Damals war Japan in der intellektuellen und künstlerischen Elite Europas in Mode. Auch in den Niederlanden breitete sich das Japanfieber aus, nachdem sich das Land nach einer langen Periode der Isolation dem Westen geöffnet hatte.
Der durch Kunst und Kultur vermittelte Japonismus war der Baronesse aber nicht genug. Mehrmals fuhr sie per Schiff ins Land der aufgehenden Sonne und brachte von ihren Reisen diverse Exponate mit: Laternen, kleine Statuen und Brücken.
Sie ließ den Garten nach ihren Vorstellungen anlegen und schuf damit ein Kleinod, das delikat und verwunschen wächst. Dicker Moosbewuchs symbolisiert Alter und lässt den Garten wie ein großes weiches Kissen wirken.
Auch andere typische Elemente des japanischen Gartens finde ich hier: Stein, Wasser und Bäume. In Harmonie miteinander und ineinander verwachsen.
Der Garten ist ein verletzliches Stück Natur, deswegen ist er nur im Frühjahr und Herbst einige Wochen für Besucher geöffnet.
Im Herbst, wenn die Blätter der Bäume feuerrot leuchten werden, ist der Garten wieder für Besucher offen, vom 8. bis 23. Oktober 2016. Der Zutritt ist gratis.
Japanse Tuin
Clingendael 6
Mehr zu Japan in den Niederlanden findest du in dem Blogpost Stadtspaziergang Amsterdam: Japan auf der Spur.
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